Kahlschlag?

Nationaltheater Weimar und Theater Erfurt


Die Theater Erfurt und Weimar als wichtigste Spielstätten im Zentrum bekommen nach den Plänen des Kultusministeriums ab 2009 nur noch einen gemeinsamen Etat von 20 Mio. Derzeit und bis Ende 2008 erhält das Weimarer Haus jährlich 15,845 Mio., das Opernhaus Erfurt 6,475 Mio. Damit unternimmt das Land erneut den Versuch, die separat arbeitenden Häuser "zu einer neuen Art der Zusammenarbeit zu bringen". Goebel schloss als Lösung auch ein Staatstheater nicht aus - ein Vorschlag, den vor Jahren bereits der damalige Präsident des Deutschen Bühnenvereins, August Everding, unterbreitete. Das Land würde mit einer Staatstheaterlösung Neuland betreten.

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spargel34, Dienstag, 26. September 2006, 16:04
Die Ausgangslage


2008 laufen die Verträge des Landes mit den 26 Trägern der zehn Thüringer Orchester und sieben Theater aus. Und Kultusminister Jens Goebel (CDU) kündigte vor dem Einstieg in den neuen Verhandlungsmarathon und mit Blick auf die Reformversuche der letzten 15 Jahre an: "Wir können nicht so weitermachen wie bisher."

Fest steht bereits: Der Zuschuss des Landes wird ab 2009 von 60 auf 50 Millionen Euro sinken. Das Geld soll frei werden für die "kulturelle Breitenförderung". Gibt das Land derzeit etwa 124 Millionen Euro für die Kultur aus, fließen derzeit also rund 50 Prozent der Mittel in die Theater und Orchester - 1995 waren es noch 38 Prozent. Das wird vom Land nun als deutlich zu viel erachtet. Doch was bedeutet die Kürzung für die einzelnen Häuser - der Deutsche Bühnenverein sieht 500-600 der rund 2100 Stellen gefährdet? Wie reagieren sie auf die "Vorschläge" aus der Landeshauptstadt, die sie salopp forumuliert in Topf 1 bis 3 stecken?Thüringer Theatersparen - Neue Runde eröffnet. Ein Beitrag von Jörg Sobiella, FIGARO