STADT- ALI`s Kolumnje: Leben im Supermarkt 2007

Wer von uns kennt sie nicht, diese langen Abend, diese tiefen Gedanken, diese Suche das Leben zu verstehen.

Oder besser, sich Gedanken zu machen, welcher Weg nun der Richtige ist, diese Zeit auf Erden, die uns biologisch vorgegeben ist, sinnvoll auszufüllen. Wobei sich verschieden Lebensmuster wahrscheinlich am Besten an diesem letzten Wort „ausfüllen“ festmachen lassen.

Ausfüllen heißt ja, dass da ein Vakuum existiert, was es gilt aus- oder aufzufüllen. Und die verschiedenen Wege die es gibt dieses Gefäß „Leben“ aus- und aufzufüllen, die sollte man sich mal genauer anschauen.

Natürlich gibt es die verschiedensten Facetten und Abstufungen, aber um sich die Unterschiede bewusst zu machen, müssen zwei Modelle genügen. Und um nicht in schwerverständlichen sozio-psychologischen Firlefanz abzudriften, benutzen wir ein Bild, wo sich jede und jeder zu Hause fühlt:

Den Supermarkt.

Wir betrachten hier natürlich nicht den Supermarkt von Lidl oder Aldi, sondern den Supermarkt des Lebens. Und hier im Supermarkt des Lebens begegnen uns zwei Phänotypen.

Da ist einmal derjenige, der sich einen Wagen greift. In der Hand hält er einen langen Einkaufszettel. Und dann geht es auf Tour. Schicht um Schicht wird der Einkaufswagen gefüllt. Da stapeln sich viele Dinge. Wichtiges und Unwichtiges. Es kommt aber immer mehr dazu, der Wagen wird voller und voller. Unser Käufer, seinen Blick fest auf den Einkaufszettel gerichtet muss keinen Blick rechts oder links riskieren, er weiß ja was er will.

Je länger er aber durch den Supermarkt geht, desto voller wird sein Wagen. Irgendwann ist der Wagen so voll, dass nichts mehr hineingeht, beim besten Willen nicht. Und noch eine Schwierigkeit ergibt sich für den Käufer, der voller Glück und Seeligkeit auf all das schaut, was er da angehäuft hat. Der Wagen lässt sich immer schwieriger steuern. Ganz zu schweigen davon, dass er noch gar nicht weiß, wie er all die Schätze nach Hause tragen soll.

Und da ist der zweite Käufer, der der leichten Fusses in den Laden kommt. Da er wieder vergessen hat sich einen Wagenchip mitzunehmen muss es ein kleiner Karton sein. Da er auch vom Prinzip Einkaufszettel wenig hält macht er sich also auf den Weg.

Er hat schon im Kopf, dass er drei, vier Dinge kaufen muss, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Ansonsten lässt er aber alles auf sich zukommen, schaut hier, schaut dort, schaut sich auch die anderen Käufer an und füllt seinen Karton. Doch dann sieht er etwas, dass er für noch wichtiger hält. Da er aber keinen Platz mehr in seinem Karton hat, muss er sich den Inhalt noch einmal anschauen und entscheiden, was er wieder weglegen kann, um ein für ihn wichtigeres Produkt in den Karton zu stapeln. Obwohl er weniger kauft, als der Wageninhaber, kann der Prozess des Einkaufens doch länger dauern. Da er weniger nach Hause schaffen kann, wird er auch schneller wiederkommen und auf ein neues seinen Karton füllen.

Der erste Käufer ist auf jeden Fall planungssicherer und besser organisiert, doch hat er immer mit dem fast unbeweglichen Einkaufswagen zu kämpfen.

Euer STADT - ALI.

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