Urlaub auf Kreta (aus meinem Urlaubstagebuch)
Am Freitag, 25. Aug 2006 im Topic 'Urlaubstagebuch'
Dicke Kinder
Eines der ersten Dinge die man in Hotels wahrnimmt sind dicke Kinder.
Beim abendlichen Buffet sind uns gleich zwei aufgefallen. Wir machen uns nicht lustig über dicke Kinder aber in der langen Schlange braucht man schließlich etwas Unterhaltung. Das erste dicke Kind war deutsch, das andere dicke Kind unbekannter Herkunft. „Wahrscheinlich aus Dickistan“, flüsterte Julia.
Ja. Erwischt. Natürlich machten wir uns über die dicken Kinder lustig. Aber wir schimpften auch auf die Eltern. Die waren schließlich Schuld. Das glich es dann irgendwie wieder aus.
Julia war aufgefallen das das dicke Kind aus Dickistan aß „wie ein Erwachsener“ und sie hatte vollkommen recht: Es spielte nicht mit dem Essen, sondern fraß mit reifer Zweckmäßigkeit. Wenn sich für andere Kinder die Gabel gern in ein Raumschiff verwandelt und das Messer in einen außerirdischen Angreifer die ihre Kämpfe über dem Spaghettiteller ausfechten, war eine Gabel für das Kind aus Dickistan ein nützliches Werkzeug um unglaubliche Mengen Moussaka in sich hinein zu stopfen. Die Eltern der fetten kleinen Raupe waren dafür mager und betrachteten ihren Sprössling mit einer Mischung aus Liebe und Resignation. Vielleicht hatten sie auch einfach nur Angst das der Kleine sie Nachts aufessen könnte.
In der Schlange am Buffet schien das dicke Kind aus Deutschland unglaublich zu leiden: Ringsum an den Tischen waren schon alle am essen und der eigene Weg zu den Töpfen noch lang. Wir weideten uns an seinen Qualen. Das Kind schaute aus kleinen Augen umher und war einer Ohnmacht nahe. Die Mutter des Kleinen stand in der Schlange hinter uns. Ebenfalls klein. Aber viel dünner. Ihr Prachtkind bemerkte das ihm die Mutter fehlte und zerrte sie zu sich in der Schlange nach vorn. Die Mutter ließ es mit einem verlegenen Blick nach uns geschehen, wir auch.
„Meine Mutti gehört zu mir, also stehst du bei mir“ sagte der Kleine mit Mädchenstimme.
Das war schon wieder rührend. Ich wünsche mir für mich mal ein schlankes Kind aber genau so unverschämt.
Eines der ersten Dinge die man in Hotels wahrnimmt sind dicke Kinder.
Beim abendlichen Buffet sind uns gleich zwei aufgefallen. Wir machen uns nicht lustig über dicke Kinder aber in der langen Schlange braucht man schließlich etwas Unterhaltung. Das erste dicke Kind war deutsch, das andere dicke Kind unbekannter Herkunft. „Wahrscheinlich aus Dickistan“, flüsterte Julia.
Ja. Erwischt. Natürlich machten wir uns über die dicken Kinder lustig. Aber wir schimpften auch auf die Eltern. Die waren schließlich Schuld. Das glich es dann irgendwie wieder aus.
Julia war aufgefallen das das dicke Kind aus Dickistan aß „wie ein Erwachsener“ und sie hatte vollkommen recht: Es spielte nicht mit dem Essen, sondern fraß mit reifer Zweckmäßigkeit. Wenn sich für andere Kinder die Gabel gern in ein Raumschiff verwandelt und das Messer in einen außerirdischen Angreifer die ihre Kämpfe über dem Spaghettiteller ausfechten, war eine Gabel für das Kind aus Dickistan ein nützliches Werkzeug um unglaubliche Mengen Moussaka in sich hinein zu stopfen. Die Eltern der fetten kleinen Raupe waren dafür mager und betrachteten ihren Sprössling mit einer Mischung aus Liebe und Resignation. Vielleicht hatten sie auch einfach nur Angst das der Kleine sie Nachts aufessen könnte.
In der Schlange am Buffet schien das dicke Kind aus Deutschland unglaublich zu leiden: Ringsum an den Tischen waren schon alle am essen und der eigene Weg zu den Töpfen noch lang. Wir weideten uns an seinen Qualen. Das Kind schaute aus kleinen Augen umher und war einer Ohnmacht nahe. Die Mutter des Kleinen stand in der Schlange hinter uns. Ebenfalls klein. Aber viel dünner. Ihr Prachtkind bemerkte das ihm die Mutter fehlte und zerrte sie zu sich in der Schlange nach vorn. Die Mutter ließ es mit einem verlegenen Blick nach uns geschehen, wir auch.
„Meine Mutti gehört zu mir, also stehst du bei mir“ sagte der Kleine mit Mädchenstimme.
Das war schon wieder rührend. Ich wünsche mir für mich mal ein schlankes Kind aber genau so unverschämt.