Mittwoch, 2. Juli 2008
Christian Stadali, Montag 30. Juni 2008


This land is my land?

Dieses Deutschland ist nicht mein Deutschland seufzte neulich ein älterer Mann in mein Ohr.

Ich wurde nachdenklich. Und das mit 37 Jahren.

Wenn es nicht mal SEINS ist- ist es dann MEINS?

Ist dieses Deutschland mein Deutschland?

Na ja sicher, ich habe ja kein anderes, ich hatte auch nie ein anderes. Mein Deutschland war einst die BRD und jetzt ist es das wiedervereinigte Deutschland.

Es ist also etwas größer geworden. Zu meinem Deutschland gehören jetzt nicht nur Ruhrgebiet und Köln, Braunschweig und München, sondern eben auch Lausitz, Frankfurt/Oder, Görlitz und Weimar.

Was heute in Aachen passiert ist mir emotional nicht weiter oder ferner, als das, was in Dresden vor sich geht. Nun muss ich dazu sagen, dass ich seit 1998 in Weimar lebe.

Also gibt es zwei Möglichkeiten dieses Deutschland als mein Deutschland zu sehen.

Entweder weil ich auch in beiden Teilen lebe oder gelebt habe, mir sehr wohl der historischen und soziologischen Unterschiede aber eben auch Gemeinsamkeiten bewusst bin.

Oder aber, ich habe gut lachen, da sich mein Deutschland lediglich erweitert hat, aber mir auch nichts verloren gegangen ist.

Mein Deutschland hat sich ja sozusagen durchgesetzt, ich gehöre zu den Originalen.

Wie aber empfinden Ostdeutsche, die seit Jahren im Westen leben, Westdeutsche, die in Westdeutschland leben, Ostdeutsche, die hier verwurzelt sind oder andere, die es so wie mich hierhin getrieben hat. Lasst hören.

Schreibt Euren Text in die COMMENTS. Es gilt das was auf der STARTSEITE steht. Lasst es laufen.

P.S.: Der seufzende ältere Mann ist 67 und in der DDR aufgewachsen und auch heute lebt er noch in Thüringen.

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Dienstag, 20. Mai 2008
Authentizität - STADT ALIS Kolumnje
"Glaubwürdigkeit, Echtheit, Zuverlässigkeit, Stimmigkeit. Bei authentischen Personen wirkt die gesamte Erscheinung authentisch, wenn rationale und emotionale, verbale und nonverbale, sichtbare und nicht sichtbare Signale und Informationen übereinstimmen."

Herz-Schmerz-Liebe-Hiebe

Kann man nur authentisch sein oder kann man Authentizität auch lernen?

Ich glaube man kann es lernen, man kann das sagen was man denkt und danach handeln, was man für richtig hält.

Was aber ist mit den Grauzonen.

Gibt es bei authentischen Menschen Grauzonen? In Grauzonen ist es schwierig, dass zu sagen, was man denkt, weil man sich nicht sicher ist, dass das richtig ist, was man denkt, beziehungsweise man hat Angst vor den Konsequenzen, die das auslösen könnte, wenn man sagt was man denkt, zumal man nicht immer weiß, ob man das auch wirklich denkt, was man will. Voraussetzung ist zunächst einmal ein Willen. Aus dem Willen wird ein Wollen. Es ist richtig, alles in seinem Leben selbst erfahren zu wollen. Meint, natürlich ist alles schon erlebt worden, Lug, Trug, Liebe, Hass, Verzweiflung, eigentlich ist alles beschrieben. Woher aber das Bedürfnis es noch einmal beschreiben zu wollen und andererseits, woher das Bedürfnis bei manchen Menschen, Dinge nicht hinterfragen zu wollen, beziehungsweise – positiver- woher die Gewissheit von Menschen, gewisse Dinge nicht hinterfragen zu müssen? Es gibt Hinterfrager und es gibt Hinnehmer. Was ist nun besser? Wahrscheinlich ist das schon die falsche Frage, da es nicht um ein weiß oder schwarz gehen kann. Der Dauer-Hinterfrager wird das reale Leben nicht erleben, da er ja ständig mit Hinterfragen beschäftigt ist. Dem Dauer-Hinnehmer geht es auch nicht besser. Es gibt wahrscheinlich eine Zeit zum Hinterfragen und eine Zeit zum Hinnehmen. Wann aber ist die Zeit zum Hinterfragen, wann die Zeit zum Hinnehmen. Und wer könnte diese Frage beantworten? Ein reines Herz! Ein reines Herz könnte diese Frage beantworten. Nicht der reine Verstand, sondern das reine Herz. Auch nicht der reine Bauch. Verstand und Bauch sind die Geschwister von Hinterfragen und Hinnehmen. Das Herz liegt dazwischen, das Herz ermöglicht den Kompromiss. Das Herz ist die Schwester der Liebe. Verstandes-Liebe oder Bauch-Liebe sind nicht von Dauer. Nur die Herz-Liebe baut die Brücke, die trägt. Die Herzliebe spricht mit dem Verstand und mit dem Bauch. Die Herz-Liebe ist für beide da. Die Herz-Liebe macht glücklich. Was aber ist Glück? 18.05.2008

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Sonntag, 13. April 2008
STADT ALI`s Kolumnje
Was bisher geschah…

Olympiattentat, Audi 100, Schleyer tot im Kofferraum eines Audi 100, (zweimal Audi 100, weil der erste war unser Audi 100, nicht zu verwechseln mit Schleyers Ausi 100. Hoffentlich war es Schleyer – oder war es Lorenz?) Rudolf Hess tot. Faszinierend für alle Jungs, die damals in Dänemark urlaubten und ihre Eltern zwangen, die BILD zu kaufen.

Jeden Tag Heß.

Ganz alter Mann allein in einem Knast. Hitlerfreund, ganz allein im Knast bis zum letzten Tag, vielleicht erhängt, vielleicht ermordet. Kleiner Garten vor dem Knast.

Politik, Brandt, Kohl. Demo gegen die Einführung der Gesamtschule, Atomkraft Nein Danke-Aufkleber auf VW-Bus. Päckchen in die DDR, Päckchen zurück, mal dort gewesen, arm, sehr arm.

Ich aber auch nix Adidas, Romika-Sportschuhe. Bund für Umwelt und Naturschutz, Sport, Musikschule. Russenangst, beten gegen den Krieg, Besatzer, englische und belgische, wegen dem Krieg. Wettbewerb: Du und Deine ostdeutschen Nachbarn. Playboy, Penthouse, Happy Weekend, Freibad. Und Hitlertagebücher. Privatscheiß bleibt erst mal außen vor. Dann kurz vor dem Abitur: Mauerfall. Was ist in der Zeit dort passiert? Pionier, FDJ, EOS, POS, ABV, SED, PA, BGL, DSF, Flucht, FKK, SEX.

Was ist danach passiert? Nix. Doch Krieg, Hartz IV, Riester, Rürup, Herzog, Bohlen, Job, manchmal Frau, Kind, Scheidung.

Das ist der Stoff, mit dem heute ganze Bücher gefüllt werden.

Lebt der Typ, der Generation Golf geschrieben hat eigentlich
noch?

Alle, die ich kenne, haben die ersten dreißig Seiten gelesen und dann gesagt: „Ist gut. Reicht.“ Und ich rede von Leuten, die viel lesen, von Leuten, die alles lesen. Alles. Und alles gucken. Nutella, Twix, Golf, knutschen.

Das wars.


Euer Stadt Ali.

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Sonntag, 16. März 2008
WIEDER DA: "Stadtalis Kolumnje"!



Liebe Freunde: Die DDR war ein Unfall der Geschichte!

Das weiß heute jedes Kind, auch wenn es sich um einen ganz schön langen Unfall handelte. Ein vierzig Jahre lang währender Unfall. Der dreißigjährige Krieg war sicher auch ein Unfall, das 12 Jahre währende Tausendjährige Reich sicher auch. Interessant wie lange Unfälle es gibt. Diesen Unfällen gemein (ich nehme mal den dreißigjährigen Krieg aus) ist die Tatsache, dass die Mehrheit diese Unfälle gern vergessen machen möchte. <<

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Sonntag, 17. Februar 2008

STADTALIS KOLUMNJE:

Ostdeutschland zu Gast bei Freunden


Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, über Kunst aber auch nicht.

Kunst ist was gefällt sagte unsere Oma immer.

Oma ist out, MoMa ist in.

Wir die MoMa-Getty-Generation haben natürlich Verständnis für die vorletzte Generation und ihre antiquierten Vorstellungen von Kunst. Die hatten ja auch nichts, die haben ja alle mit nichts angefangen. Nach dem Krieg gab es ja nichts. So weit so schlecht.

Wer hatte denn noch nichts?

Die Ossis.

Richtig, die Ossis hatten nichts, die wollten aber ja auch nicht arbeiten; wissen jedenfalls unsere westdeutschen Väter zu berichten. Die müssen es wissen.

Kunst entsteht bekanntlich da, wo Zahnarztfrauen das Geld ihrer Männer ausgeben können, um Kunst zu kaufen. Wenn an einem Ort viel Obst verkauft wird sprechen wir von einem Obstmarkt. Wenn irgendwo viel Fisch verkauft wird, ist es der Fischmarkt. So verhält es sich mit der Kunst. Zahnarztfrauen wollen Kunst, viele Zahnarztfrauen brauchen viel Kunst, es entsteht ein Markt. Im Osten waren Zahnarztfrauen keine Zahnarztfrauen, sondern Ingeneurinnen oder Straßenbahnfahrerinnen oder Traktoristinnen.

Wir lernen: Die im Osten hatten nichts und reine Zahnarztfrauen gab es auch nicht, ergo keinen Kunstmarkt, ergo keine Kunst.

Das alles klingt so unglaublich, so verschroben, dass kann doch wohl nicht wahr sein. Das glauben offenbar einige Menschen in Süddeutschland, die jetzt ein riskantes Manöver gewagt haben. Und das kam so:

Offenbar haben Künstler, – im Westen gibt es die ja – Künstler, in diesem Fall Keramiker in Freiburg irgendwann mitbekommen, dass vor einigen Jahren die Mauer gefallen war, die Ost und West bis dato trennte.

Dies ist insofern erwähnenswert, als dass viele Menschen sicher bis heute am real existierenden wiedervereinigten Deutschland so ihre Zweifel haben. Und wie das so ist, saßen diese Künstler wahrscheinlich abends beim Wein zusammen und haben überlegt, ob es auch im Osten Künstler gab.

Der Osten, dass wussten sie, das ist die Gegend, wo ostdeutsch gesprochen wird, ein lustiger Dialekt, über den sich unsere badischen Künstler bestimmt köstlich amüsieren konnten.

Ostdeutsch kennt jeder, der Walter Ulbricht mal im Fernsehen gesehen hat, zum piepen.

Und wie sich westdeutsche Ingeneure sicherlich fragen, ob die Ossis richtige Maschinen bauen konnten, was bezweifelt werden darf, wenn man sich die Autos anschaute und so weiter, haben sich die badischen Keramiker sicher auch gefragt, ob es Künstler im Osten gibt.

Ich stelle mir vor, dass eine hitzige Debatte darüber entbrannte, und nach der vierten oder fünften Flasche badischen Weines, kam bestimmt einer dieser Künstler auf die Idee zu testen ob es im Osten Künstler gab.

Wie das aber wahrscheinlich so ist, kam bald wieder der Alltag und das Gespräch war vergessen. Aber immer wieder mal hörte man von diesem Ostdeutschland und irgendwann sogar von einem Osteuropa, was irgendwann zum Teil Mitglied der Europäischen Union wurde. Das wurde jedenfalls im Fernsehen behauptet. (Wie klingt eigentlich osteuropäisch?)
Egal, irgendwann, man schrieb das Jahr 17 nach der deutschen Einheit, saßen die Keramiker wieder zusammen, und einer der ganz Hartnäckigen hub möglicherweise an zu sprechen und sprach (wir übersetzen in hochdeutsch):

"Lasst uns was ganz Verrücktes machen, um endlich herauszufinden, ob es Künstler in Ostdeutschland gibt. Lasst sie uns einladen.“ Und nach diesem historischen Satz wagten diese Pioniere der Völkerverständigung das bis dahin Unvorstellbare: Sie widmeten ihren Keramikmarkt 2008 dem Thema „Ostdeutschland“.

Sie wussten um die Brisanz und das Wagnis dieses Unterfangens. Auf verschlungenen Wegen kamen sie an die Adressen von so genannten Künstlern in Ostdeutschland und luden ein in die Zivilisation mit dem mutig-verständnisvollen Satz: „Das Gastthema ist diese Jahr „Ostdeutschland“ und wir würden uns freuen wenn Du/Ihr den weiten Weg in den Süden wagt.“

Ja es ist ein Wagnis, dieser Weg in den Süden, sicher für beide Seiten. Was bei diesem Experiment herauskommt kann sich jeder und jede anschauen, am 28./29.6. auf dem „Freiburger Töpfermarkt“ auf dem Vorplatz des Alten Wierebahnhofes. Ostdeutschland zu Gast bei Freunden!

Sollte das Experiment glücken, hätten wir schon weitere Gastthemenideen:

2010 „Ostpreußen“
2011 „Deutsch-Südwestafrika“

Zusatz: Nach Redaktionsschluss ereilte uns die Nachricht, dass das was die Freiburger vorhaben im westdeutschen Erkrath bereits seit langem gang und gäbe ist. Pünktlich an Ost-ern!!! findet seit der Wende der jährliche Markt „West trifft Ost“ statt. Lesen wir in die Werbung „West trifft Ost ist ein Motto seit der deutschen Wende, als die hochqualifizierten (aha) Kunsthandwerker und Designer aus der ehemaligen DDR gezielt eingeladen und in Erkrath erfolgreich ausgestellt wurden (ja das muss man schon verstehen, dass die so kurz nach der Wende noch nicht in der Lage sind selbst auszustellen) – wie auch ab 1996 die aus Ost-Europa.

Was lernen wir: Die Kunst war immer Avantgarde und die blöden Vorurteile gegenüber Ostdeutschen/Osteuropäern/Ostgoten sollten für immer der Vergangenheit angehören. Frohe Western!

Euer STADTALI

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Sonntag, 13. Mai 2007

STADT- ALI`s Kolumnje: Leben im Supermarkt 2007

Wer von uns kennt sie nicht, diese langen Abend, diese tiefen Gedanken, diese Suche das Leben zu verstehen.

Oder besser, sich Gedanken zu machen, welcher Weg nun der Richtige ist, diese Zeit auf Erden, die uns biologisch vorgegeben ist, sinnvoll auszufüllen. Wobei sich verschieden Lebensmuster wahrscheinlich am Besten an diesem letzten Wort „ausfüllen“ festmachen lassen.

Ausfüllen heißt ja, dass da ein Vakuum existiert, was es gilt aus- oder aufzufüllen. Und die verschiedenen Wege die es gibt dieses Gefäß „Leben“ aus- und aufzufüllen, die sollte man sich mal genauer anschauen.

Natürlich gibt es die verschiedensten Facetten und Abstufungen, aber um sich die Unterschiede bewusst zu machen, müssen zwei Modelle genügen. Und um nicht in schwerverständlichen sozio-psychologischen Firlefanz abzudriften, benutzen wir ein Bild, wo sich jede und jeder zu Hause fühlt:

Den Supermarkt.

Wir betrachten hier natürlich nicht den Supermarkt von Lidl oder Aldi, sondern den Supermarkt des Lebens. Und hier im Supermarkt des Lebens begegnen uns zwei Phänotypen.

Da ist einmal derjenige, der sich einen Wagen greift. In der Hand hält er einen langen Einkaufszettel. Und dann geht es auf Tour. Schicht um Schicht wird der Einkaufswagen gefüllt. Da stapeln sich viele Dinge. Wichtiges und Unwichtiges. Es kommt aber immer mehr dazu, der Wagen wird voller und voller. Unser Käufer, seinen Blick fest auf den Einkaufszettel gerichtet muss keinen Blick rechts oder links riskieren, er weiß ja was er will.

Je länger er aber durch den Supermarkt geht, desto voller wird sein Wagen. Irgendwann ist der Wagen so voll, dass nichts mehr hineingeht, beim besten Willen nicht. Und noch eine Schwierigkeit ergibt sich für den Käufer, der voller Glück und Seeligkeit auf all das schaut, was er da angehäuft hat. Der Wagen lässt sich immer schwieriger steuern. Ganz zu schweigen davon, dass er noch gar nicht weiß, wie er all die Schätze nach Hause tragen soll.

Und da ist der zweite Käufer, der der leichten Fusses in den Laden kommt. Da er wieder vergessen hat sich einen Wagenchip mitzunehmen muss es ein kleiner Karton sein. Da er auch vom Prinzip Einkaufszettel wenig hält macht er sich also auf den Weg.

Er hat schon im Kopf, dass er drei, vier Dinge kaufen muss, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Ansonsten lässt er aber alles auf sich zukommen, schaut hier, schaut dort, schaut sich auch die anderen Käufer an und füllt seinen Karton. Doch dann sieht er etwas, dass er für noch wichtiger hält. Da er aber keinen Platz mehr in seinem Karton hat, muss er sich den Inhalt noch einmal anschauen und entscheiden, was er wieder weglegen kann, um ein für ihn wichtigeres Produkt in den Karton zu stapeln. Obwohl er weniger kauft, als der Wageninhaber, kann der Prozess des Einkaufens doch länger dauern. Da er weniger nach Hause schaffen kann, wird er auch schneller wiederkommen und auf ein neues seinen Karton füllen.

Der erste Käufer ist auf jeden Fall planungssicherer und besser organisiert, doch hat er immer mit dem fast unbeweglichen Einkaufswagen zu kämpfen.

Euer STADT - ALI.

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Sonntag, 15. April 2007

STADT- ALI`s Kolumnje: Normalität


Das einzig normale im Leben ist die Anormalität.

"Hüte Dich vor dem Blinden, der sich als normal bezeichnet und dies auch noch treuäugig glaubt.
Denn sein Herz ist eine Pumpe, sein Magen verdaut die Nahrung die er zu sich nimmt, damit der Körper funktioniert und das Gehirn versorgt wird - dieser Pudding, der ihm sagt, daß man bei grün geht und bei rot steht. Er steht immer, auch wenn er läuft.

Normal ist der Familienvater, der noch das 3.Kind zu Versöhnungszwecken für seine zerrüttete Ehe zeugt, um dann entgültig festzustellen, daß er eher auf Männer steht. Normal ist die Frau, die ihrem Mann nach 10 Jahren das Abo kündigt, weil sie endlich mal ausprobieren will wie das ist Frauen zu vögeln. Normal ist die Lesbe, die mit einem Jüngeren ein Kind produziert und in diesem Trio endlich ihr Glück findet.
Völlig normal ist der Mann, der sich nach 10 Jahren von seiner Freundin trennt, zwei Wochen später eine Neue kennenlernt und ihr 3 Monate später den Ring ansteckt.

Absolut normal ist der Familienvater, der seine Sekretärinnen anfasst, der Pastor, der kleine Jungen unter seine Kutte holt, der Lehrer, der seine Kinder verprügelt und der Großvater, der mit seinen Enkeln vom Endsieg träumt.

Nicht normal sind goldene Hochzeiten, Kriegsgegner, Umweltschützer und "Rettet die Wale".

Wer Angst hat vorm Normalen hofft, daß er nicht stirbt, bevor das Haus abbezahlt ist und betet, daß er den Klimawandel überlebt.

Wer Angst hat vorm Normalen führt Zeit seines Lebens ein Schwert bei sich, mit dem er ständig versucht, den gordischen Knoten des verflochtenen, vernetzten, undurchsichtigen Daseins zu zerschlagen, um dann auf dem Trümmerberg seiner zerschlagenen Illusionen freien Blick auf das verheißene Land genießen zu können.

Das normale Leben spielt sich unter der dünnen Eisdecke ab über die wir ängstlich laufen - mit dem unnormalen Wunsch, nicht einzubrechen."
Euer STADT - ALI.

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